30
Jan 17

Katzen – Sündenbock oder Sünder beim Rückgang des Vogelbestands?

P1140674Emma hoch im Baum. Weil sie gerne klettert und offenbar die Übersicht von weit oben schätzt. Nicht etwa wegen der Vögel. Die sind sowieso weg, bis Emma oben ist…

Emma hat noch nie einen Vogel gefangen, seit sie aus dem fernen Rumänien zu uns gekommen ist… Und nur wenige Mäuse…

Emma ist, wie alle meine Katzen,  kastriert. Das führt bei den meisten Katzen zu einer deutlichen Abnahme des natürlichen Jagdtriebs.

Unter dem folgenden Link findet Ihr in der WELT einen ausgewogenen Artikel zum Thema, was die wahren, traurigen Ursachen für die Verluste in unserer Vogelwelt sind:

https://www.welt.de/debatte/kommentare/article161623916/Nur-tote-Katzen-sind-gute-Katzen.html

Ich wünsche Euch einen schönen Wochenanfang und viele gute Stunden in der vor uns liegenden Woche!Logo


27
Jan 17

Von Vögeln und Katzen …

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Unsere Vögel brauchen Hilfe!

Wir leben auf dem Land. Unser Garten liegt direkt an Feldern und Wiesen, die wiederum an einen Wald grenzen. Es gibt viele Sträucher und hohe Bäume in unserem Garten. Darunter auch immergrünes Strauchwerk und  Nadelgehölze, die den Vögeln im Winter einigermaßen geschützte Schlafplätze bieten.

In unserem Garten halten sich deshalb ständig zahlreiche Vögel auf, die ich bei den derzeitigen Minusgeraden intensiv füttere.

Ich habe in diesem Winter bereits so ca. 70 kg Streufutter verfüttert. Dazu Massen an Rosinen, Äpfeln und Meisenknödeln…Ich hoffe sehr, ich kann vielen der zarten, gefiederten Wesen durch den Winter helfen.

Wenn ich morgens gleich nach dem Aufstehen mit Morgenrock, Winterstiefeln und Futter in den still daliegenden Garten komme, ja schon wenn ich die Küchentür nach draußen öffne, fängt es in allen Hecken und Bäumen aufgeregt zu zwitschern an, so als riefen die schon wachen Vögel den anderen zu „Aufwachen! Endlich gibt es Frühstück!“

Vögel und Katzen in einem Garten – kann das gutgehen?

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Ich liebe die kleinen Federbällchen sehr. Nun leben in meinem Haus aber auch 6 Katzen… Die alljährliche Vogelzählung des NABU im Januar 2017 hat gerade erst den äußerst betrüblichen Rückgang des Bestandes an Singvögeln um 40% im Vergleich zum Vorjahr ergeben!

Für mich zunächst einmal ein Grund mehr, den Vögeln in meinem Garten wenigstens den Futtertisch reichlich zu decken…

Gleichzeitig kursieren jetzt Artikel, die geschätzten 13 Millionen Katzen in Deutschland seien ’schuld‘ an diesem katastrophalen Ergebnis. Nun wird niemand bestreiten, daß Katzen einen Jagdinstinkt haben. Und daß die geschätzten 2 Millionen heimatlosen Katzen sich teilweise mit diesem ernähren müssen…

Aber abgesehen davon, daß viele (wie viele Millionen?) deutsche Katzen reine Wohnungskatzen sind, zeigen mir auch die Beobachtungen meiner Freigängerkatzen, daß es sich wieder einmal in erster Linie um eine wohlfeile Sündenbock-Theorie handelt, die ablenken möchte von uns Menschen als größtem Umweltsünder !

Nur ein Beispiel: Bodenbrüter wie Lerchen, Fasanen, Rebhühner gibt es hier auf dem Land kaum mehr, weil mit dem immer früheren Mähen der Wiesen automatisch ihre Brut ‚weggemäht‘ wird…Den Rest erledigen Überdüngung, Herbizide und sonstige Chemie und – laut NABU – der eklatante Nahrungsmangel aufgrund des rapiden Aussterbens vieler Futterinsekten…

Meine 6 Katzen bringen jede Beute zu mir ins Haus. Unter den vielen Mäusen waren im gesamten Jahr 2016 leider auch ZWEI (sehr betrauerte) Vögel…

Ketty, die kleine Möchtegern-Jägerin

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Nehmen wir mal zum Beispiel meine Ketty… Wenn Ketty auf der Küchenbank in ihrem Kissenbettchen liegt, sieht sie aus wie der Inbegriff eines sanften Geschöpfes, das kein Wässerlein trüben könnte…

Aber natürlich ist Ketty ein kleines Raubtier. Sie geht auch bei klirrender Kälte gerne mal raus in den Garten. Und sie war am Anfang des Winters sehr an den Futterhäusern und deren Besuchern interessiert…

Dann kapierte sie aber schnell, daß die Vögel einfach hoch über ihrem Kopf vorbeiflogen, wenn sie auf dem Dach eines Futterhäuschens stand… kethi

Also versuchte sie es mal mit Verstecken im Häuschen…Aber auch so ging Ketty trotz geduldigen Ausharrens keiner der klugen Vögel in die Falle.

Und da Ketty lernfähig und außerdem nicht hungrig ist, gab sie das total erfolglose Unterfangen schließlich auf. Sie ist nach wie vor interessiert an dem Geschwirre und Geflatter im Garten. Stundenlang schaut Ketty den Vögeln zu. Aber das jetzt dann doch am liebsten durchs Fenster, gemütlich in der warmen Küche sitzend. Wie Fernsehen halt…

Und selbst wenn Ketty mal im Garten sitzt, macht sie keine Anstalten, sinnlos Energie zu vergeuden und schaut nur dem Treiben zu. Und da auch die Vögel lernfähig betreffs der Risiko-Einschätzung sind, lassen sie sich von Kettys Anwesenheit  meistens nicht mal mehr vom Körnerpicken am Boden abhalten…

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Ich  sende zusammen mit meinen Samtpfoten liebe Grüße und wünsche Euch allen ein schönes Wochenende!

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21
Jan 17

Hallo! Wie schön, Euch hier alle wieder / noch anzutreffen!

Ist es wirklich schon so lange her, daß wir uns hier begegnet sind?! Man sagt ja, die Zeit eile ‚gefühlt‘ immer schneller dahin, je älter man werde. Und eine Erklärung dafür sei, daß man immer weniger Situationen und Dinge zum „ersten Mal“ erlebe. Sondern daß fast alles Wiederholung von bereits oft Erlebtem ist…

Hm. Meine Zeit ist gerast, obwohl mich durchaus auch „Neues“ beschäftigte und meine Zeit zum Teil nahezu total ausfüllte.

Wenn Ihr zuhören  wollt, erzähle ich Euch gerne mal ein bißchen von den für mich eindringlichsten Geschehnissen der letzten Monate. Aber ich würde mich sehr freuen, auch von Euch zu hören, was sich so in Eurem Leben ereignet hat…

So als wenn man sich nach längerer Abwesenheit mal wieder zum Kaffeeklatsch trifft…

Der Tee ist fertig. Lasst uns ein wenig gemütlich plaudern! Bild 100618

Mein  „neuer“ / letzter Job

Was hat mich in den letzten Monaten alles beschäftigt und von meinem Blog und Euch ferngehalten?

Nun, zum Beispiel der wahrscheinlich allerletzte Job meines Arbeitslebens. Dieser  war ursprünglich nur als Aushilfe bei Freunden in deren kleiner, feiner Versandfirma für schöne Dinge gedacht. Aber im Handumdrehen war ich wieder zuständig für die Kollektionen, die Katalogkonzeptionen….

…für Gartenfotografie (hier bei der berühmten Chelsea Flower Show in London) …

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…für das Styling im Fotostudio…

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…für Magazin – Layout und Texte…

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Und ganz zum Schluß erarbeitete ich mir dann noch , wie man  Online-Magazine programmiert und produziert…und wie man jeden Artikel darin in einen Internet Shop verlinkt und in die Lagersoftware integriert…Echt viele neue Lernprozesse und ganz hübsch viel Arbeit auf meine nicht mehr ganz so taufrischen Tage!

Hier der Titel des wahrscheinlich letzten sommerlichen Bestellmagazins ( jedenfalls zumindest in diesem Leben), das ich gestalten durfte!

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Facebook oder nicht Facebook

Mit Facebook hatte ich eigentlich nichts am Hut. Aber unser Freund / mein Chef meinte, eine Firma müsse heutzutage einfach für ihre KundenInnen auch auf FB präsent sein. Nun gut. Gestalten wir also für die Firma COUNTRY CHARME einen Facebook-Auftritt. Und wer bitte macht es? Das wäre doch definitiv eine schöne Aufgabe für Christel! Uff…

AdministratorIn einer Firmenseite, so lernte ich als Nächstes, kann man bei Facebook nur sein, wenn man dort auch eine  Seite als Privatperson hat….Also hatte ich nun zwei FB Auftritte zu betreuen…

Und die Informationswelten von FB stürzten ebenso über mich herein, wie das zu erwerbende technische know-how…

Inzwischen haben wir uns aneinander gewöhnt, Facebook und ich. Und wer mal schauen möchte, hier sind meine beiden aktuellen Titelbilder („header“) bei FB:

Über die COUNTRY CHARME Seite bei Facebook wacht ein zauberhaft verschneites, höchst romantisches Landhaus in  Schweden:

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Und das Titelbild meiner „Christel Plasa“ FB  Seite ziert derzeit die ebenfalls hochromantische, winterlich verschneite Burg Hohenzollern in unserer Nähe:

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Meine „Facebook-Katzen“

Schon viele Jahre hatte ich mich immer wieder um heimatlose, schwäbische Streunerkatzen gekümmert. Und zwei ehemalige besondere Notfälle teilten seit längerem unseren Haushalt.

Aber auf das Ausmaß an Tierelend, das mit Facebook ins Haus kam, war ich kein bißchen vorbereitet. Überall in unserer EU unerwünscht geborene, ausgesetzte , mißhandelte Katzen und Hunde kosteten mich viele Kummertränen und im Nu war ich – das Elend in FB war definitiv schuld – um vier Katzen reicher.

KETTY vom Schwarzen Meer

Im Sommer 2014 kam zuerst die damals 4 Monate alte Bulgarin KETTY. Sie war mit wenigen Wochen mutterlos und verletzt von einer mitleidigen Seele auf der Straße in der Großstadt Varna gefunden worden.

Und dann saß sie wochenlang in einem Käfig in einer Tierklinik und ihre Retterin suchte per FB ein Zuhause für das Kätzchen. Niemand wollte die Kleine, wohl weil ihr verkrüppeltes Vorderbeinchen abschreckte. Jeden Tag schaute ich auf FB nach, man suchte immer noch verzweifelt ein Zuhause für Ketty…bis ich es nicht mehr aushielt…P1110202Das Baby Ketty kam an, ein zartes, aber selbstbewußtes und kapriziöses kleines Geschöpf. Und Ketty  ist die zärtlichste und gleichzeitig keckste meiner Katzen geworden. Wenn Ihr mögt, werde ich Euch irgendwann mehr über sie erzählen. Heute will ich Euch erst mal den weiteren Familienzuwachs vorstellen…

Piroschka ‚PIRI‘ & SARAH aus Ungarn

Weil ich schnell merkte, daß unsere beiden Familienkatzen zu alt und gesetzt als Spielkameraden für den Wildfang Ketty waren, adoptierte ich ganz bald nach Kettys Einzug die ebenfalls über FB angebotene etwa gleichaltrige Piroschka.

Die Kleine war, ebenso wie die angeblich 2 Jahre alte Sarah, angeblich in einer P1110997 angeblichen ungarischen Tötungseinrichtung in Lebensgefahr. Ich bezahlte nicht wenig Geld, um die beiden vor diesem Schicksal zu ‚retten‘.

In diesem Fall bin ich in meiner damaligen Naivität definitiv auf Lügen und Geschäftemacherei hereingefallen…. Ich lernte, daß ein gesundes  Mißtrauen und kritisches Hinterfragen auch oder gerade bei herzzerreißenden Geschichten sinnvoll sein können…

Schwamm drüber. Entscheidender ist, daß die Ungarinnen bei mir  längere Zeit in Quarantäne bleiben mußten, ich auf die Schnelle einiges über diverse Behandlungen von Katzen lernen mußte und daß dann die beiden geplanten ‚Spielkameradinnen‘ Ketty und Piroschka sich überhaupt nicht leiden konnten und sich leider auch heute, nach über 2 Jahren, noch  nicht wirklich riechen können.

Leider sind zwar Ketty und Piri erwachsen geworden , ohne auch nur annähernd ‚beste Freundinnen‘ geworden zu sein.  Dafür hängen Piroschka und Sarah sehr aneinander, was den Ausschlag dafür gab, daß auch Sarah bei uns blieb.

EMMA aus Rumänien

Im Winter 2015 wurde ich auf FB auf den Hilferuf einer jungen Rumänin aufmerksam, die eine offenbar kranke und schwache Katzenmutter mit ihren Neugeborenen gefunden hatte. Die arme, mutmaßlich trächtig ausgesetzte Katze hatte ihre sechs Babies neben einer belebten Straße bei Minusgraden mitten im Schnee geboren…

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Auf Facebook findet man in solch einem Fall zum Glück immer liebe, mitleidige Menschen, die helfen. Im Handumdrehen konnte so Emma mit ihren Babies in einer Tierklinik in Sicherheit gebracht und ihre Lungenentzündung konnte erfolgreich behandelt werden.

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Emmas zauberhafte Babies wuchsen und gediehen und fanden alle über Facebook schnell Familien, die sie aufnehmen wollten…

11015884_838605872873156_83090096_nMama Emma wurde von den Tierärzten auf etwa 3 Jahre geschätzt. Und sie sollte unter keinen Umständen zurück auf die Straße. Aber leider ist das Interesse für erwachsene Katzen in der Regel nicht gerade groß. Auch für die von ihren Retterinnen als ungewöhnlich fürsorgliche und hingebungsvolle Katzenmutter beschriebene Emma bot niemand ein Zuhause an…

P1140505Emma hatte mein Herz von Anfang an auf besondere Weise berührt. So kam sie im Juli 2015 den langen Weg vom rumänischen  Constantia am Schwarzen Meer zu uns ins Schwabenland. Lady Emma, die sanfteste, verträglichste Katze, die ich kenne, hat sich diskret und geräuschlos in unseren Haushalt eingefügt und mit diplomatischer Zurückhaltung von Anfang an ein gutes, friedliches Verhältnis mit allen unseren eigenwilligen kätzischen Bewohnern erreicht. P1140174 Emma liebt jetzt im Winter weiche Kissen und schaut gerne aus dem Fenster. Aber in den kalten Schnee draußen vor der Tür…brrr… da setzt sie definitiv keinen Fuß!

Kennt Ihr „die Weihnachtsfrau“ ?

Kleiner Scherz…Natürlich könnt Ihr diese Dame gar nicht kennen! Denn noch ‚wohnt‘ sie sozusagen völlig inkognito bei mir…Und obwohl sie eine großartige Frau ist, die sich trotz ihres bewegten Lebens stets ihr freundliches und liebenswertes Wesen bewahrt hat, hat sie mich definitiv doch ziemlich auf Trab gehalten und letzthin fast den größten Anteil meiner Zeit beansprucht. Deshalb darf sie hier in meinem Bericht der Vollständigkeit halber nicht fehlen…

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Ich rede in Rätseln? Dann rücke ich mal heraus mit meiner Beziehung zu dieser geheimnisvollen Unbekannten….Ich habe ja schon immer gerne mit Sprache jongliert. Gemeinhin ‚Schreiben‘ genannt. Stets den längsten Schulaufsatz von allen, Geschichten, Gedichte. Später dann beruflich Artikel für Gartenmagazine, Gebrauchstexte. Und immer wollte ich gerne mal einen richtigen Familienroman schreiben, formierten sich Geschichten und Figuren in meinem Kopf. Aber immer gab es auch Familie, Firma, Jobs , Termine, Pflichten. Zu wenig Zeit. Das Übliche halt.

Aber nun habe ich die Lebensgeschichte der „Weihnachtsfrau“ , ihrer Familie , und was das alles mit Weihnachten zu tun hat und was schon lange alles in meinem Kopf herumschwirrte, fast fertig aufgeschrieben.

Ich denke, wenn Weihnachten das nächste Mal naht, dann werde ich Euch mit Vergnügen meine „Weihnachtsfrau“ ganz konkret vorstellen können…hoffe ich jedenfalls…drückt Ihr mir bitte die Daumen? Danke!

Aber jetzt genießen wir wohl erst einmal noch den Winter. Und freuen uns dann auf die ersten Vorboten des Frühlings!

SPRING_2006_50_02Und nicht vergessen, mir bitte auch zu erzählen, was Ihr so getrieben habt!

Mit ganz herzlichen Grüßen

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24
Dez 16

Frohe Weihnachten

FROHE WEIHNACHTEN und einen GUTEN RUTSCH ins Jahr 2017!

Nachdem wir lange nichts mehr Neues voneinander gehört haben, freue ich mich sehr, daß es dann iom neuen Jahr hier weitergehen wird…

 


17
Apr 14

Der Zaubergarten von Beth Chatto in Essex

Du meine Güte, wie schnell doch die Zeit vergeht! Bevor Ihr nun alle in Euren Oster-Aktivitäten veschwindet, laßt uns doch noch zusammen einen nur leicht verfrühten Osterspaziergang machen!

Ich würde Euch schrecklich gerne mal wieder mitnehmen nach England zum hier im Blog und auch auf Seite 27 im Country Charme Bestellmagazin 2014 verabredeten Besuch bei Beth Chatto, der großen Gartengestalterin und Pflanzenkennerin, in Elmstead Market in der südostenglischen Grafschaft Essex!

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Der englische Dichter John Betjeman nannte Essex einmal „sweet uneventful countryside“. Und  verschlafener, ländlicher Charme kennzeichnet auch heute noch die ‚liebliche‘ Landschaft mit ihren naturbelassenen Flüßchen, den ‚ereignislosen‘ kleinen Orten und der weitgehend flachen Agrarlandschaft.

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Der Garten von Beth Chatto

Der Garten beziehungsweise eher DIE Gärten von Beth Chatto, der großen alten Dame der englischen Gartenkultur sind aber jedenfalls definitiv eine Reise wert!

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Beth Chattos wundervolle und üppige Gärten wurden über die Jahrzehnte abgerungen den teilweise nicht gerade vorteilhaften Bedingungen der für die Landwirtschaft eher ungeeigneten Standorte der Farm ihres Ehemannes.

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Empfangen wird der Besucher von Beth Chattos berühmtem Kiesgarten, wohl der ‚Mutter aller Kiesgärten‘. Bei ihr allerdings keine modische Spielerei, sondern der Notwendigkeit extrem trockener Böden und karger Niederschlagsmengen geschuldet.

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Das Ehepaar erforschte lebenslang mit Akribie die Standortbedingungen von Pflanzen und Beth Chatto experimentierte in ihrem Garten mit diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Es ist eines der großen Credos der alten Dame, daß in einem auf Dauer harmonischen Garten Pflanzengesellschaften optimal untereinander und den Bedingungen von Klima und Boden angepaßt sein sollten.

So ist das Ziel dieses Kiesgartens eine Pflanzengesellschaft, die weitgehend ohne zusätzliche Bewässerung mit trockenen Böden und wenig Niederschlägen auskommen kann.

P1110421 Auch der ursprüngliche Landschaftsgarten der Chattos wurde entsprechend dem Vorhandensein sehr trockener und sehr sumpfiger Gelände-Partien angelegt.Betritt man diesen Garten und wandelt in dem weitläufigen Gelände umher, so umfängt einem zunächst der Eindruck einer wunderbar harmonischen Naturlandschaft.

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Ausgedehnte Wasserlandschaften wechseln sich ab…

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… mit malerischen Waldstücken. Alles wirkt perfekt ’natürlich‘ gewachsen.

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Das Auge des Gartenliebhabers erkennt allerdings schnell mit Entzücken, daß dieser ’natürliche‘ Landschaftsgarten vielmehr ein mit äußerster Virtuosität und kenntnisreicher Raffinesse geschaffenes Reich idealtypischer Landschaftsbilder ist!

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Bekannt ist dabei Beth Chattos eher diskrete Zurückhaltung mit Blütenfarben…

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…aber ‚farblos‘ ist ihr Garten keineswegs!

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Berühmt aber ist ihre absolute Meisterschaft bei der Komposition von Pflanzengesellschaften unter Verwendung unterschiedlicher Blattformen.

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Aber seht selbst! Ich bin jetzt mäuschenstill und wandere mit Euch durch den idyllischen Wassergarten.

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P1110406Die Waldstücke dann sind der romantische Traum eines idealisierten Waldes: hier erklimmen Kletterhortensien uralte Eichen. Daran hat Mrs. Chatto lange gearbeitet, wie sie selbst schreibt. Auch hier werde ich verstummen und Euch nur begleiten durch diesen wunderschönen Zauberwald mit seinem Spiel von Licht und Schatten.

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Als ich in einem trockenen Mai Beth Chattos Garten zuletzt besuchte und der Head Gardener sehr über viel zu wenig Regen klagte, schien dennoch jede einzelne Pflanze im Garten in einem optimalen Ernährungszustand zu sein. Wie dieses kraftsrotzende Salomonsiegel.

Genauso vital und gesund sind alle Pflanzen in der angeschlossenen Gärtnerei, die die alte Dame immer noch tatkräftig leitet. Man findet hier ein außergewöhnliches Sortiment an Klassikern aus englischen Gärten und eine wahre Fundgrube an seltenen Raritäten von höchster Qualität. Ein großer, verführerischer Genuß!

Genuß in eigenen oder fremden Gärten, an Tischen mit köstlichen Leckerbissen, beim Zusammensein mit Euren zwei- oder vierbeinigen Lieben wünsche ich Euch allen nun auch von Herzen für die kommenden Ostertage! Natürlich bei sonnigstem Sonnenschein und himmelblauestem Himmel!

Mit ganz herzlichen Grüßen

Eure Christel


16
Apr 14

Mai auf der Blumeninsel im Bodensee

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Halloooo! Ist überhaupt noch jemand da? – Hoffentlich hat niemand gedacht, ich sei vielleicht ausgewandert? Verschollen auf einer Pflanzenjagd-Expedition in Papua-Neuginea?

Mitnichten, mitnichten! Ich hatte gar nicht vor, eine längere Blog-Pause einzulegen, aber irgendwie forderte das reale Leben in letzter Zeit seinen Tribut.

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Wunderschöne Urlaubstage in der Provençe, von denen ich auch schon ein bißchen was auf der Facebook Seite von Country Charme gezeigt habe. Und ganz viel Schreibtischarbeit. Wieder mal resultierend in Beschwerden im ganzen rechten Arm und ärztlichem Tippverbot. Hm.

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MAI AUF DER INSEL MAINAU

Ein ‚Highlight‘ im Mai war die Einladung auf die Blumeninsel Mainau im Bodensee, wo ich, ausgerechnet am letzten Eisheiligen Tag der ‚kalten Sophie‘, den Allgäuer Country Charme Versand bei der Eröffnung des diesjährigen Redaktionsgartens von Lisa Blumen und Pflanzen repräsentieren durfte. Hier bei der offiziellen Eröffnung von links: Graf und Gräfin Bernadotte, Frau Schubert, die Chefredakteurin von Lisa Blumen und Pflanzen und der Gartendirektor der Mainau, Herr Zeiler.

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Diese Dame ist natürlich nicht die besagte ‚Sophie‘, sondern Bettina Gräfin Bernadotte, die zusammen mit Graf Björn charmant den Redaktionsgarten eröffnete und anschließend auch durch die diesjährigen sogenannten ’saisonalen Gärten‘ führte.

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Ich hatte für Lisas Ideengarten zur Balkon- und Terrassengestaltung eine Auswahl an Möbeln und Pflanzgefäßen aus der Country Charme Collection 2014 zusammenstellen dürfen und das Team von Lisa Blumen und Pflanzen…

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…hatte schöne Bepflanzungen beigesteuert.

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Und dies sind die Studenten der Landschaftsarchitektur und Auszubildende des Verbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, deren Entwürfe im Rahmen eines Wettbewebs prämiert wurden und die als’saisonale Gärten 2014′ auf der Mainau realisiert wurden zum Thema „Verweilen & Ausblicken“.

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Ich persönlich fand die Gärten der Nachwuchsgartengestalter noch ein wenig ‚ideenlastig‘, weil die ganz frische Bepflanzung naturgemäß sich noch im Laufe des Sommers erst noch üppig entwickeln muß.

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Der MAINAU KATER und das STERNTALERMÄDCHEN

Ich war kaum im Redaktionsgarten von Lisa Blumen und Pflanzen eingetroffen, um noch unsere Kataloge auszulegen, da kam er auch schon zur Begrüßung. Der rote Kater ist der Mainau vor Jahren zugelaufen und betrachtet sie offenbar als sein durchaus hochherrschaftliches Revier. Gelassen durchstreift er die Insel, zeigt keinerlei Scheu vor den Mengen von Besuchern und, wenn er Lust und Laune hat, wandert er freundlich eine Weile mit jemandem umher, läßt sich kraulen und geduldig von kleinen Patschhändchen knuddeln. Er ist längst eine Institution, der Mainau Kater und wie man mir bei der Verwaltung sagte, kümmert man sich dort um ihn…

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Auch über das Treffen mit dem „Sterntalermädchen“ aus der Manufaktur unserer englischen Steingießer-Freunde freute ich mich. Es hatten doch tatsächlich Besucher ein paar Münzen in sein Röckchen gelegt!

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STAUDENPRACHT

Auch am Tag der ‚Kalten Sophie‘ erlaubte das bekannt milde Mikroklima der Mainau einen ausgiebigen Rundgang durch die verschiedenen Teile der weitläufigen Gartenanlagen. Zu meinem Gartenrundgang nehme ich Euch jetzt einfach mal mit, denn wahrscheinlich ermuntert das Wetter heute auch bei Euch nicht zu ausgedehnten realen Spaziergängen?!?

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Manche Rosen bühten schon verschwenderisch. Die umfangreiche Sammlung herrlicher und oft riesiger Rosensträucher entlang eines langen Weges allerdings und der prachtvolle Rosengarten im italienischen Stil war Mitte Mai noch überwiegend in Wartestellung. Die zahllosen Knospen versprachen allerdings einen märchenhaften Rosenzauber der Extraklasse für dieses Jahr.

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Ausflugs-Tipp:Das gräfliche Inselfest 2014“ vom 29.Mai bis 1.Juni

Solltet Ihr also in Bodensee-Nähe wohnen oder Euch derzeit dort aufhalten: gerade findet das alljährliche“ Gräfliche Inselfest“ statt, das unvergeßliche Stunden auf der wunderschönen Garteninsel ( gegenüber das barocke Kleinod der Klosterkirche Birnau)  verspricht. Neben der inzwischen aufgeblühten Rosenpracht gibt es Kreatives und Attraktives an zahlreichen Verkaufsständen. Mehrere über die zauberhafte Insel verstreute Restaurants und Cafés locken mit schönen Ausblicken über Park und See und ebenso mit verführerischen kulinarischen Angeboten.Und bei wechselhaftem Wetter lädt das elegante Café in Schloß…

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…und Palmengewächshaus am Schloß der Familie Bernadotte (übrigens enge Verwandte des schwedischen Königshauses)zum Genuß köstlicher Tortenspezialitäten ein.

Über das komplette Veranstaltungsprogramm während des Gräflichen Inselfests 2014 könnt Ihr Euch HIER informieren. Auch Informationen, was gerade blüht finden sich dort und auf der Facebook Seite der Mainau.

Tja, nun müßt Ihr Euch nur noch dort oder anderswo vergnügen! Ich wünsche Euch jedenfalls allen ein schönes, je nach Gusto erholsames oder erlebnisreiches  Wochenende!

Herzlichst Christel


29
Mrz 14

Ein Besuch in Claude Monets Giverny

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Zunächst muß ich mich bei Euch entschuldigen, daß ich Euch erst dieses Wochenende in die ländlich-idyllische Normandie entführen kann! Letztes Wochenende, für das dieser Ausflug eigentlich angekündigt war, hatte ich lieben Besuch von einer Freundin und weniger angenehmen von fiesen Rückenbeschwerden. Beides hielt mich vom PC fern. Und außerdem ist dieses Wochenende das Wetter ja deutlich frühlingshafter!

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Die Gegend ist reich an bezaubernden Landschlössern wie etwa Château de Canon, das inmitten eines ausgedehnten Parks im Stil des 18. Jahrhunderts liegt.

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Alleen mit uraltem Baumbestand führen zu klassischen Tempeln…

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… oder werden flankiert von Galerien mit antiken Büsten.

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Eine sehenswerte Rarität von Château de Canon sind seine ‚Chartreuses‘, eine Serie von dreizehn vollständig von hohen Mauern umgebenen und von mit Steinbögen überdachten Durchgängen untereinander verbundenen Gartenräumen. Ursprünglich als Obstgärten angelegt, sind diese dreizehn ummauerten Gärten mit ihrem geschützten Mikroklima inzwischen üppig mit blühenden Sträuchern, Stauden, Sommerblumen und Zwiebelgewächsen bepflanzt. Darunter sind viele alte Bauerngartenblumen wie Stockrosen, Rittersporn und Lilien und an den sonnenwarmen Mauern gedeiht ein dekoratives Geflecht von Kletterrosen, Feigen und sogar Passionsblumen.

Am Endpunkt des zentralen Weges, der gleichzeitig die Hauptblickachse bildet, thront anmutig Pomona, die Göttin der Früchte und Gärten.

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Sollte es Euch einmal in die schöne Normandie verschlagen, so kann ich Euch nicht nur einen Besuch von Château de Canon wärmstens empfehlen. Ebenso auch eine Visite im nicht weit entfernten obigen Château de Vendeuvre mit seiner heiteren Rokoko-Leichtigkeit.Vielleicht ergibt sich auch die Gelegenheit, hier im Blog einmal einen längeren Ausflug dorthin zu machen…

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Ein Besuch bei Claude Monet in Giverny

Heute aber führt uns nun unser Weg ins idyllische Dorf Giverny, das etwa 35 Kilometer nordwestlich von Paris liegt.Hier lebte und malte der große französische Impressionist Claude Monet 43 Jahre lang. Und schuf neben seinem malerischen Werk ein Gesamtkunstwerk aus einem fantasievoll und sehr persönlich gestalteten Landhaus und einem überaus farbenprächtigen Landhausgarten, gekrönt von einem Familienleben voller typisch französischer Landlust und Lebenskunst.

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Kaum ein Maler wird wohl so mit Heim und Wirkungsstätte identifiziert wie Monet mit dem Ensemble von typisch französischem Landhaus, benachbartem Atelier und prachtvollem Landhausgarten im Dörfchen Giverny. Die umliegende idyllische Landschaft und vor allem der von Monet mit Leidenschaft selbst angelegte und gehegte Garten inspirierten ihn zu zahllosen seiner großartigsten Werke, ja der Garten selbst ist ein bedeutendes Werk, komponiert nach den gleichen Prinzipien wie Monets Bilder und durchdrungen von Monets tiefem Gefühl für die Wirkungen von Licht und Farbe.

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Der ‚Clos Normand‘ – Monets Blumengarten

Eigentlich handelt es sich bei Monets Garten um zwei ganz verschiedene Gärten:Rund um das Wohnhaus der Familie liegt ein mit verschwenderischer Fülle bepflanzter bunter Blumengarten, der eine große Lebensfreude und Fröhlichkeit ausstrahlt. Man kann sich gut vorstellen, wie die Familie mit ihren häufigen Gästen auf der dem Haus vorgelagerten, etwas erhöhten, hölzernen Veranda saß und den Blick auf diese farbenfrohe Idylle genoß.

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Dieser Garten hat einen einfachen Grundriß mit einer geraden, breiten Mittelachse und wird von einem regelmäßigen Netz rechwinkliger Wege unterteilt. Der Garten liegt vollständig in der Sonne  und ist auch heute, genau wie zu Monets Zeiten, dicht bepflanzt mit unzähligen farbenfrohen Blumen, die die geraden Linien und Winkel überspielen und den überwältigenden Eindruck von Fülle und Farbenrausch vermitteln.

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Jede Jahreszeit bringt einen neuen bunten Korb von Blüten hervor wie z.B. Tulpen, Vergißmeinnicht, Goldlack, Schwertlilien, Mohn, Pfingstrosen, Rittersporn, Lupinen, Phlox, Duftwicken…

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… Dahlien, Sonnenblumen, Herbstastern und Japanische Anemonen.

Die Kompositionsprinzipien bei der Auswahl der Pflanzen für die üppigen Blumenrabatten waren für Monet die gleichen wie bei seinen Bildern: Vorrang hatten die Farben, die nach den Prinzipien von Harmonie und Kontrast zusammengestellt wurden. Deshalb bieten die langen Beete eine schier unerschöpfliche Fülle von Blütenkombinationen sowohl in virtuosen Ton-in-Ton Abstufungen wie in kühnen, kraftvollen Farbgegensätzen.

Nicht nur Monet selbst streifte täglich mehrmals durch seinen geliebten Garten, auch in seinem Familienleben spielte er eine Hauptrolle: Die große Familie nahm bei schönem Wetter gemeinsame Mahlzeiten im Garten ein, die häufigen Gäste wurden dort bewirtet und geradezu geheiligte Zeremonien waren der Nachmittagstee, für den Tisch und Korbstühle vor Monets Atelier-Salon aufgestellt wurden und der Apéritif, der am frühen Abend stets auf der hölzernen Veranda eingenommen wurde.

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Monets Wassergarten

Ein weitläufiger, japanisch inspirierter  Wassergarten mit ’natürlich‘ fließenden Formen und der von Monets Gemälden her berühmten , mit Glyzinien bewachsenen Brücke vollzieht einen totalen Wechsel von Stil und Stimmung.

Diesen Wassergarten bepflanzte Monet mit verwunschen wirkenden Trauerweiden, hochragenden Pappeln, Azaleen und Rhododendren, mit Bambus und üppigen Strauchrosen. Die geschwungenen Uferböschungen sind dicht bewachsen von Bambus, japanischen Strauchpäonien und Farnen, von Iris, Pestwurz und Fingerhut. Den Teich selbst versah Monet mit allen erdenklichen Sorten weißer, gelber, roter, mauve-und rosafarbener Seerosen, die er stundenlang von einer Bank am Ufer betrachten konnte und die ihn immer wieder zu Bildern inspirierten, zuletzt zu seinem Projekt der ‚Grandes Décorations des Nymphéas‘, das er noch kurz vor seinem Tod 1926 vollendete, heute zu bewundern in der Orangerie der Pariser Tuilerien-Gärten.

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Das Landhaus der Familie Monet
Sehr inspirierend finde ich persönlich auch die Besichtigung der Innenräume von Monets Haus. Auch diese gestaltete der Maler Monet persönlich und mit seinem untrüglichen Sinn für die Wirkung unterschiedlicher Farben im Zusammenspiel mit dem Lichteinfall. Farbgebung und Möblierung sind original und geben ein lebhaftes Bild vom genußvollen und behaglichen Landleben der Familie Monet.

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Hier zum Beispiel das sonnendurchflutete Speisezimmer…

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… oder die gemütliche Landhausküche. Beide Abbildungen stammen aus meinem hier folgenden Buchtipp:

Monets Haus, Ein Besuch in Giverny, Heide Michels, 144 Seiten, 110 farbige und 14schwarz-weiße Fotos, sowie 25 Abb. von Gemälden und Drucken

Das zauberhafte Buch erweckt das Landleben der Familie Monet durch anschauliche Schilderungen, unterstützt von historischen Schwarzweißfotos, zum Leben. Die Autorin führt mit zahlreichen stimmungsvollen Farbfotos durch den Garten und die ebenfallls von Monet gestalteten einzelnen Räume des Hauses und zeigt, daß dieses unkonventionelle, “impressionistische Gesamtkunstwerk” auch uns eine Fülle von Anregungen für sinnlich-entspannte ländliche Lebensart zu bieten hat:

Leider ist das Buch derzeit im regulären Buchhandel wohl vergriffen. Im Internet sind aber immer wieder gebrauchte Exemplare zu ergattern.

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Das Musée des Impressionismes Giverny

Unter den Künstlern, die Monets wachsender Ruhm schon zu seinen Lebzeiten nach Giverny zog, waren etliche amerikanische Maler, die sich zeitweise dort niederließen, um im Bannkreis des Meisters in der neuen impressionistischen Sehweise die weiche, wechselnde Lichtfülle der Normandie, die kleinen Flüsse, die Uferlandschaften mit ihren Pappeln und Wasserschwertlilien und die Weizenfelder in der Ferne  zu malen.

Einer dieser jungen Amerikaner, um die sich Monet seiner jungen Stieftöchter wegen anfangs große Sorgen machte, wurde dann schließlich sein Schwiegersohn: Theodore Butler.

Leider verlassen die meisten Besucher nach Besichtigung des weltberühmten Anwesens am Ortsrand  Giverny zügig. Folgt man stattdessen mit Muße der rue Claude Monet, so wird man nicht nur mit Ansichten des malerischen Ortes, der seinen altmodischen Charme bewahrt hat, belohnt, sondern gelangt zum Musée des Impressionismes.

Bis zum Beginn der Museumsferien im Juni könnten wir uns dort derzeit eine Ausstellung über „Impressionismus und die Amerikaner“ mit Werken von Mary Cassats, John Singer Sargent, Whistler, Monet, Edgar Degas und anderen impressionistischen Malern ansehen.

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Zum Ausruhen gibt es ein schickes Museums-Restaurant und eine Terrasse mit üppig bewachsener Pergola.Lohnenswert ist aber auch ein Blick auf den Garten des Museums. Der um das moderne Gebäude herum angelegte Garten ist eine Hommage an den großen Meister und ein Schmuckstück: Wie das berühmte Vorbild türmen die Rabatten verschwenderisch ganze Wogen von Sommerblumen und blühenden Stauden auf. Das Motiv starker Farbkontraste im Sinne Monets wird dabei  virtuos variiert.Ein Teil des großzügig dimensionierten und perfekt gepflegten Gartens huldigt aber auch dem moderneren Prinzip des monochromen Farbengartens.

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Das idyllische Landleben ‚en plein air‘, wie auf dem Bild von Frederick Carl Frieseke war ein bevorzugtes Motiv auch der amerikanischen Impressionisten.

Damit wären wir am Ende unseres Besuchs in Giverny. Wir könnten ihn im Teesalon des Museums ausklingen lassen und dann im ca 5km entfernten nostalgischen Provinzstädtchen Vernon den Zug nach Paris besteigen.

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Zum Schluß oben noch ein kleiner Vorgeschmack auf unseren nächsten Gartenausflug, zu dem ich Euch herzlich einlade! Er wird uns dann wieder nach England führen. Wie auch den Lesern des Country Charme Bestellmagazins 2014 auf Seite 27 angekündigt, besuchen wir Beth Chatto, die große alte Dame der englischen Gartenkultur, in ihrem traumhaft harmonieerfüllten und wunderschönen Garten in Südostengland.

Doch zunächst genießt das Wochenende mitsamt des uns verheißenen Frühlingswetters! Und laßt Euch am Montag nicht zu doll in den April schicken…

Mit herzlichen Grüßen
Eure Christel