Meine ‚englischen‘ Hochzeitstage

Der Original – HochzeitstagP1170811 Nein, in England haben wir nicht geheiratet, obwohl wir beide die Insel, ihre Landschaften und Dörfer, die Menschen und ihre Traditionen lieben!

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Das denkwürdige und von Freunden und Verwandten nach den vielen Jahren unseres Zusammenlebens eher unerwartete Ereignis ereignete sich vor nunmehr 18 Jahren im Rathaus der schwäbischen Universitätsstadt, in deren Nähe wir heute noch leben.

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Gefeiert wurde am Bodensee, im  Country- Hotel Villino, dessen Garten ich dereinst mitgestalten durfte…

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Auch die Hochzeitsreise führte eher ganz traditionell nach Italien, wo wir spätsommerliche Tage verbrachten. In einer in die Steilküste gebauten Villa wie aus einem 50iger Jahre Film mit Gina Lollobrigida hoch über dem Tigullischen Golf und mit Blick auf das Vorgebirge von Portofino…Das Meer in unserer privaten kleinen Badebucht war bis weit in den Oktober hinein bis zu 25° warm und nachts hörten wir die Wellen weit unterhalb des Hauses an die Felsen schlagen…

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….und dabei hatten die Auswahl, auf welcher der Terrassen auf verschiedenen  Ebenen wir unseren ‚Bellini‘ (den damaligen In-Drink aus Prosecco und Pfirsichpürree) trinken und dabei die Sterne betrachten wollten. Unvergeßliche Tage…

Das Hochzeitstags – Ritual

Wir lieben  beide Gärten über alles, interessieren uns für Gartendesign und Pflanzen. Wir verdienten viele Jahre lang mit schönen Dingen für Gärten den Lebensunterhalt für unsere Familie. Und wir hatten wenig Zeit. Schon gar nicht für lange Urlaubsreisen.

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So entstand das Ritual, an unserem jährlichen Hochzeitstag einen gemeinsamen Tag in einem besonderen Garten zu verbringen.

Was Birmingham und Warwick mit unseren Hochzeitstagen zu tun haben

Viele dieser ‚Hochzeitstage im Garten‘ verbrachten wir in England. Aus beruflichen Gründen besuchten wir meistens die im September in Birmingham stattfindende größte englische Gartenmesse. Und hängten ein paar Fototage in spektakilären englischen Gärten an. Und das traf sich meistens mit unserem Hochzeitstag…

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Statt in der Großstadt Birmingham schlugen wir unsere Zelte meistens im nahe gelegenen malerischen Warwick auf. IMG_3743

‚Zelte‘ waren es auch nicht wirklich! Vielmehr wohnten wir jahrelang im gartenseitigen Anbau eines prachtvollen georgianischen Hauses an der High Street bei einem reizenden englischen Ehepaar und seinen beiden Hunden, die uns Jahr für Jahr wie alte Bekannte begrüßten.

In Warwick fanden wir stets himmlische Erholung mit genügend netten Restaurants und Tearooms, um sich nach den stressigen Messetagen zu entspannen und es sich gutgehen zu lassen…

Andererseits konnten wir in dieser geschichtsträchtigen Kleinstadt eintauchen in die uns beide interssierende englische Geschichte…

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Oft besuchten wir im sinkenden Abendlicht Warwick Castle, hoch über dem träge dahinfließenden Avon gelegen und Jahrhunderte lang der Stammsitz der Grafen von Warwick…

Der aktuelle Träger des Titels hatte das Schloß verkauft und war offenbar vor der allgemeinen Mißbilligung über derart unenglisches Verhalten nach Australien ausgewichen… IMG_3737

…was aber nichts an seinem Recht änderte, dereinst seine letzte Ruhe in St. Marys finden zu dürfe. Hier sind, mit prächtigen Sarkophagen, auch seine berühmtesten Urahnen zu besuchen: Graf Leicester, der berühmt-berüchtigte Günstling von Königin Elisabeth I., sowie seine zweite Ehefrau und sein einziger, als Kind gestorbener Sohn.

Man verhehlte uns in Warwick nicht, für wie unwürdig man den traditionsvergessenen Earl hielt, dereinst dieses Privileg am Ende gar einfordern zu wollen!

Unsere englischen ‚Garten – Hochzeitstage‘

Jetzt möchte ich Euch gerne einladen, mich auf einer kleine Stippvisite durch einige der englischen Gärten meiner Hochzeitstage zu begleiten.

Snowshill Manor

Dieses Herrenhaus am Rande des malerischen Dorfes Snowshill ist typisch für die englischen Cotswolds. Erbaut aus dem lokalen Sandstein wurde das Haus im 16. Jahrhundert.IMG_3788

Der Besitz hatte seit 821 zu Winchcombe Abbey gehört. 1539 hatte König Heinrich VIII. seiner letzten und dem Köpfen entgangenen Königin – Catherine Parr –  das Anwesen geschenkt. Nachdem er es zuvor im Zuge der sogenannten Dissolution of the Monasteries  enteignet worden war, mit der Heinrich VIII. die englischen Klöster  einkassiert hatte.

IMG_3787Nach einer wechselvollen Geschichte mit vielen Mietern und Eigentümern kaufte 1919 der Architekt, Dichter und reiche Erbe Charles Paget Wade  das Gut Snowshill Manor. 1951 übergab er es an den National Trust.

Wade hatte Snowshill Manor nicht etwa als Landsitz für ein standesgemäßes Upperclass Leben auf dem Lande gekauft! Der typisch englische Exzentriker lebte fortan in einem kleinen Gartenhaus ohne jeden Komfort auf seinem Besitz.

145325Das geräumige Herrenhaus hingegen behielt er seinen vielseitigen Sammlungen vor. Insgesamt ca. 22.000 Objekte, von Spielzeug über Musikinstrumente bis hin zu Samurai Schwertern kann man auch heute noch im Haupthaus besichtigen. Ebenso wie Wades bescheidene Behausung, die so karg war, daß es seine Frau bei ihren Besuchen auf dem Land vorzog, im örtlichen Gasthaus abzusteigen…

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Im Garten herrscht ein typisch englisches Gartenblau vor.

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Auch eine berühmte Sonnenuhr wurde in diesem Blau gestrichen.

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Wie stabil blau und wolkenlos der englische Septemberhimmel oft ist, kann man auf dem Foto des am Rande von Snowshill Manor gelegenen Restaurants gut sehen.

Im nächsten Bericht folgen weitere englische Hochzeitstage!

Erst mal erfolgreichen Wahltag!

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5 comments

  1. Liebe Christel, erst einmal noch herzlichen Glückwunsch zum Hochzeitstag! Auf FB habe ich gelesen, dass Ihr ihn dieses Jahr aus gesundheitlichen Gründen leider nicht in Engand verbringen konntet!
    Vielen Dank für den tollen Rückblick und die herrlichen, zum Reisen nach Italien und England inspirierenden Bilder! Ich hoffe, Ihr seid zwischenzeiltich wieder fit!
    Liebe Grüße aus Valensole, Monika

  2. Christel,ich lieeeeeebe all deine Bilder ,aber das hab ich dir ja schon öfter geschrieben 😉
    Bei all den Fotos und Beschreibungen hat man wirklich oft das Gefühl,selbst an all den schönen Flecken zu sein .
    Schön dich zu kennen !
    Herzliche Grüße sendet dir Melitta

  3. Liebe Christel,
    ich lese Deine Blocks sehr gern. Ich war 2011 mit meiner Freundin Evelyn, liest auch den Block, in den Cotwolds. Wir haben nicht das Castle gesehen aber wir waren im Regen bei den Lavendelfeldern von Snowshill. In der Gegend gibt es traumhafte Gärten. Die beiden berühmten Hidcote Manor und Kiftgate Court natürlich, aber auch durch Zufall Bourton House in der Nähe von Sezincote, Sudely Castle und als krönender Abschluß Upton House. Seitdem weiß ich was ein Aha ist, von diesem war ich überwältigt. Gewohnt haben wir auf einer Schaffarm und Liz hat uns mit jede Menge zusätzlichen Infos versorgt. Außerdem die entzückenden verschlafenen Orte wie Broadway, Blockley, Chipping Campden und natürlich Stratfort-upon-Avon, wo wir ein Knölchen bekommen haben, aber das ist eine lange Geschichte.
    Danke für die Blocks, liebe Grüße Christine

  4. Liebe Frau Plasa !

    Ich freue mich jedesmal, wenn ich einen neuen Eintrag vom Country Charme Blog lesen kann. Mein Mann und ich sind ebenfalls von den Gärten Englands fasziniert und so durften wir schon etliche Gärten/Schlösser/Parks in Schottland und Cornwall bewundern. Vielen lieben Dank, dass Sie die tollen Fotos und Berichte mit uns Bloglesern teilen. Mit großer Vorfreude auf die nächsten Berichte verbleibe ich

    mit lieben Grüßen aus Wien
    Monika

  5. Hallo Christel, ich freue mich über Deine Englandserie und bin gespannt auf weitere Folgen. Erst in diesem Sommer waren wir wieder in England – diesmal in East Anglia – auf Gartenreise.
    Ich bin übrigens sehr froh, daß es Deinen Blog wieder gibt.
    Herzliche Grüße, Rita

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