30
Jan 17

Katzen – Sündenbock oder Sünder beim Rückgang des Vogelbestands?

P1140674Emma hoch im Baum. Weil sie gerne klettert und offenbar die Übersicht von weit oben schätzt. Nicht etwa wegen der Vögel. Die sind sowieso weg, bis Emma oben ist…

Emma hat noch nie einen Vogel gefangen, seit sie aus dem fernen Rumänien zu uns gekommen ist… Und nur wenige Mäuse…

Emma ist, wie alle meine Katzen,  kastriert. Das führt bei den meisten Katzen zu einer deutlichen Abnahme des natürlichen Jagdtriebs.

Unter dem folgenden Link findet Ihr in der WELT einen ausgewogenen Artikel zum Thema, was die wahren, traurigen Ursachen für die Verluste in unserer Vogelwelt sind:

https://www.welt.de/debatte/kommentare/article161623916/Nur-tote-Katzen-sind-gute-Katzen.html

Ich wünsche Euch einen schönen Wochenanfang und viele gute Stunden in der vor uns liegenden Woche!Logo


27
Jan 17

Von Vögeln und Katzen …

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Unsere Vögel brauchen Hilfe!

Wir leben auf dem Land. Unser Garten liegt direkt an Feldern und Wiesen, die wiederum an einen Wald grenzen. Es gibt viele Sträucher und hohe Bäume in unserem Garten. Darunter auch immergrünes Strauchwerk und  Nadelgehölze, die den Vögeln im Winter einigermaßen geschützte Schlafplätze bieten.

In unserem Garten halten sich deshalb ständig zahlreiche Vögel auf, die ich bei den derzeitigen Minusgeraden intensiv füttere.

Ich habe in diesem Winter bereits so ca. 70 kg Streufutter verfüttert. Dazu Massen an Rosinen, Äpfeln und Meisenknödeln…Ich hoffe sehr, ich kann vielen der zarten, gefiederten Wesen durch den Winter helfen.

Wenn ich morgens gleich nach dem Aufstehen mit Morgenrock, Winterstiefeln und Futter in den still daliegenden Garten komme, ja schon wenn ich die Küchentür nach draußen öffne, fängt es in allen Hecken und Bäumen aufgeregt zu zwitschern an, so als riefen die schon wachen Vögel den anderen zu „Aufwachen! Endlich gibt es Frühstück!“

Vögel und Katzen in einem Garten – kann das gutgehen?

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Ich liebe die kleinen Federbällchen sehr. Nun leben in meinem Haus aber auch 6 Katzen… Die alljährliche Vogelzählung des NABU im Januar 2017 hat gerade erst den äußerst betrüblichen Rückgang des Bestandes an Singvögeln um 40% im Vergleich zum Vorjahr ergeben!

Für mich zunächst einmal ein Grund mehr, den Vögeln in meinem Garten wenigstens den Futtertisch reichlich zu decken…

Gleichzeitig kursieren jetzt Artikel, die geschätzten 13 Millionen Katzen in Deutschland seien ’schuld‘ an diesem katastrophalen Ergebnis. Nun wird niemand bestreiten, daß Katzen einen Jagdinstinkt haben. Und daß die geschätzten 2 Millionen heimatlosen Katzen sich teilweise mit diesem ernähren müssen…

Aber abgesehen davon, daß viele (wie viele Millionen?) deutsche Katzen reine Wohnungskatzen sind, zeigen mir auch die Beobachtungen meiner Freigängerkatzen, daß es sich wieder einmal in erster Linie um eine wohlfeile Sündenbock-Theorie handelt, die ablenken möchte von uns Menschen als größtem Umweltsünder !

Nur ein Beispiel: Bodenbrüter wie Lerchen, Fasanen, Rebhühner gibt es hier auf dem Land kaum mehr, weil mit dem immer früheren Mähen der Wiesen automatisch ihre Brut ‚weggemäht‘ wird…Den Rest erledigen Überdüngung, Herbizide und sonstige Chemie und – laut NABU – der eklatante Nahrungsmangel aufgrund des rapiden Aussterbens vieler Futterinsekten…

Meine 6 Katzen bringen jede Beute zu mir ins Haus. Unter den vielen Mäusen waren im gesamten Jahr 2016 leider auch ZWEI (sehr betrauerte) Vögel…

Ketty, die kleine Möchtegern-Jägerin

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Nehmen wir mal zum Beispiel meine Ketty… Wenn Ketty auf der Küchenbank in ihrem Kissenbettchen liegt, sieht sie aus wie der Inbegriff eines sanften Geschöpfes, das kein Wässerlein trüben könnte…

Aber natürlich ist Ketty ein kleines Raubtier. Sie geht auch bei klirrender Kälte gerne mal raus in den Garten. Und sie war am Anfang des Winters sehr an den Futterhäusern und deren Besuchern interessiert…

Dann kapierte sie aber schnell, daß die Vögel einfach hoch über ihrem Kopf vorbeiflogen, wenn sie auf dem Dach eines Futterhäuschens stand… kethi

Also versuchte sie es mal mit Verstecken im Häuschen…Aber auch so ging Ketty trotz geduldigen Ausharrens keiner der klugen Vögel in die Falle.

Und da Ketty lernfähig und außerdem nicht hungrig ist, gab sie das total erfolglose Unterfangen schließlich auf. Sie ist nach wie vor interessiert an dem Geschwirre und Geflatter im Garten. Stundenlang schaut Ketty den Vögeln zu. Aber das jetzt dann doch am liebsten durchs Fenster, gemütlich in der warmen Küche sitzend. Wie Fernsehen halt…

Und selbst wenn Ketty mal im Garten sitzt, macht sie keine Anstalten, sinnlos Energie zu vergeuden und schaut nur dem Treiben zu. Und da auch die Vögel lernfähig betreffs der Risiko-Einschätzung sind, lassen sie sich von Kettys Anwesenheit  meistens nicht mal mehr vom Körnerpicken am Boden abhalten…

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Ich  sende zusammen mit meinen Samtpfoten liebe Grüße und wünsche Euch allen ein schönes Wochenende!

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02
Feb 13

2. Februar, Mariä Lichtmeß –
2nd February, Candlemas Day


Im Kirchenjahr ist dieser Tag der Endpunkt der Weihnachtszeit. Erst am 2. Februar werden in katholischen Gegenden die Weihnachtsbäume aus den Kirchen entfernt. Als wir unlängst am Abend durchs tief verschneite Allgäu fuhren, konnten wir sehen, daß dieser Brauch noch lebendig ist: hinter vielen Fenstern sah man die Lichter der Weihnachtbäume und auch vor Kirchen und Rathäusern in den kleinen Dörfern brannten sie noch.

Bei mir liegt es dieses Jahr weniger am Traditionsbewußtsein, als an einer hartnäckigen Knieverletzung, die mich ausbremst, daß erst zu Mariä Lichtmeß die letzten Weihnachsdekorationen verpackt werden!

In the liturgical year this day is the end of Christmas time. Only on the 2nd of February the Christmas trees are removed from the churches in catholic regions. Driving through the „Allgäu“ at night some days ago, we could still watch Christmas candles burn behind many windows and also on the trees before churches and town halls of the little villages.

In my case it is not my sense of tradition, that only now I am putting away my last Christmas decorations, but an injury of my knee, which somehow makes every kind of work difficult at the moment.


Und weil ich nun den Versuchungen in den Blumengeschäften einfach nicht länger wiederstehen konnte, dürfen jetzt auch die ersten zarten Frühlingsboten ins Haus!

And now I could no longer withstand the temptations of the flower shops and I welcomed the first spring flowers into my house!


Ist´s an Lichtmeß hell und rein
wird ein langer Winter sein
Wenn es aber stürmt und schneit
ist der Frühling nicht mehr weit
(Bauernregel)

Auf dem Land spielte der 2. Februar bis weit ins 20. Jahrhundert eine wichtige Rolle. Mit diesem Tag begann das „Bauernjahr“, ab da wurde die Feldarbeit wieder aufgenommen, so weit das Wetter es zuließ. Gleichzeitig endete zu Mariä Lichtmeß das „Knechtsjahr“. Knechte und Mägde bekamen ihren restlichen Lohn für das vergangene Arbeitsjahr ausgezahlt und konnten oder mußten jetzt das Arbeitsverhältnis  mit ihrem Bauern wechseln oder mit Handschlag für ein weiteres Jahr verlängern.

If it is bright and sunny on candlemas day
for a long while winter will not go away
If there is storm and snow on this day
spring is no longer far away
(Country lore)

In former times the 2nd of February was an important day in the country. On this day the „Peasant´s year“ began, that means plowing should start, if the weather allowed it. And the „farm worker´s year“ ended. So the servants now could or had to set out to find a new employer, or otherwise they could prolong their contract for another year.


Egal, wie das Wetter heute sein wird, ich habe beschlossen, dem Frühling zumindest im Haus eine Chance zu geben. Auch wenn er derzeit in erster Linie vom Floristen meines Vertrauens stammt.

 Nevertheless what the old weather forecast announces today, I have determined to let spring into my house, even though I must admit it mainly comes from my favourite florist!


An dem Einzug von Frühlingsblumen in unser Haus fand auch Lilly sogleich Gefallen. Ungeniert fing sie an, die zarten Triebe meiner teuer erworbenen Schachbrettblume mit Behagen abzumümmeln, als ob sie vorhätte, sich demnächst zum Osterhasen umschulen zu lassen!

Lilly also liked the spring flowers. She immediately started to munch the tender leaves of my expensive Fritillaria meleagris, as though she would contemplate a future as an Easter rabbit!


Als Lilly aber gar Anstalten machte, die zarten Zwiebelchen von Fritillaria meleagris auszugraben, mußte ich sie doch sanft zur Seite schieben.

 When Lilly started to pull out the little bulbs, I had to push her away softly.


Darauf ein Unschuldsblick. „Wie, meinst Du etwa mich? Ich habe gar nichts gemacht!“

 A look of sheer innocence. „Me? I did not do anything at all!“


“ Also das muß ein Mißverständnis sein! Ich habe überhaupt kein Interesse an Frühlingsblumen! Ehrlich!“

 „This must be a misunderstanding! I am not the least interested in spring flowers! Honestly!“


„Also gut, wenn ich nicht auf dem Eßtisch sitzen soll, obwohl doch die ´Katzendecke´drauf liegt , dann gehe ich eben auf meine Lieblingsfensterbank! Katzenmama hat ja schon das Teegeschirr rausgestellt. Vielleicht gibt´s da ja Sahne zum Abschlecken, doch hoffentlich nicht nur dieses komische gelbe Gemüse…“

“ But ok, if I am not supposed to sit on the dining table, even though it is covered with the ´cat´s tablecloth´, then I will move to my favourite window sill! Mom has already put the tea things on the little table. Who knows, maybe there will be whipped cream and not only these funny, yellow vegetables …“


“ Dieee schon wieder! Was will die denn hier? Die will doch nicht etwa auch hier sitzen!“

 „She again! What is she up to? I hope she does not plan to sit here, too!“


“ Gut. Rosie ist weg. Ich bleib´mal besser hier, falls Katzenmama zum Tee mit Butterbrot ankommt…“

 “ Brilliant. Rosie is gone. But I better stay, maybe mom will have bread and butter for her tea…“


04
Dez 12

Advent, Advent…

Ich hoffe, Ihr hattet alle einen schönen ersten Adventssonntag! Draußen war ja nun die passende winterliche Kulisse. Und sicherlich habt Ihr alle so fantasievoll dekoriert, wie ich es in einigen Blogs gesehen habe.

Was mich betrifft, so habe ich, als meine Jungs noch Kinder waren, regelmäßig die Nacht vor dem ersten Advent damit verbracht, unser Zuhause in ein komplettes Weihnachtsmärchenland zu verwandeln. Ich fand es so schön, am Morgen dann Staunen und Freude der beiden zu erleben!

Nun, die Kinder sind erwachsen geworden und ich lasse es inzwischen etwas langsamer angehen mit meinen weihnachtlichen Dekorationen. Ich gehe jetzt eher nach der „Adventskalender-Methode“ vor. Nur daß ich nicht täglich ein Fensterchen öffne, sondern daß ich (fast) jedenTag irgendwo im Haus etwas dekoriere.

Je nach Lust und Laune und abhängig davon, was ich sonst noch so zu tun habe, wage ich mich hin und wieder an ein etwas größeres weihnachtliches Stilleben, oder ich stelle nur irgendwo eine kleine Kerze hin. Jedenfalls mache ich mir keinen Druck mehr, daß ich alle Ideen umsetzen muß…

So blieben auch dieses Jahr zum ersten Adventssonntag noch viele dekorativen Dinge unausgepackt. Ohnehin haben sich im Lauf der Zeit viele volle Kartons auf dem Dachboden angesammelt, Gebasteltes, Gekauftes und Geschenktes. Aus diesem Schatz treffe ich jedes Jahr eine andere Auswahl.


Das erste Adventsfenster

Auf jeden Fall habe ich im Wohnzimmer schon mal die „Weihnachts-Vorhänge“ aufgehängt! Als mein Mann und ich noch unsere Firma hatten, blieben von einer Weihnachtskollektion vor vielen Jahren einmal einige große, schottisch karierte Tischdecken aus einem fest gewebten Baumwollstoff übrig.

Es waren zu wenige, um sie für den nächsten Weihnachtskatalog aufzuheben. Da das Karomuster in klassischen, satten Weihnachtsfarben war, habe ich die Tischdecken kurzerhand zu unseren Wintervorhängen ernannt.

Ich hänge meine karierten „Vorhänge“ mit der breiten umlaufenden Einfassung mit einem kleineren Karomuster einfach mit Klammern auf, die an Holzringen befestigt sind. Das ist unkompliziert und paßt zu unserem ländlichen Wohnstil.

An die Gardinenstange aus Holz habe ich dann noch passende Glaskugeln und geschliffene Glasprismen gehängt, die funkelnde Reflexe werfen. Und, da ich keine Puristin bin, dürfen auch ein paar nostalgische Pappmaché Kugeln mit Glimmerstaub an die Stange, die manche von Euch vielleicht ein wenig „kitschig“ finden würden…

Im Lauf der Zeit habe ich eine Menge Glaswindlichter in Rot- und Bernsteintönen gesammelt, weil die Kerzenflammen sich darin mit besonders schönen, warmen Lichteffekte spiegeln.

Auf einer Fensterbank im Wohnzimmer habe ich dieses Jahr viele dieser Gläser arrangiert, weil ich finde, daß sie besonders gut in Gruppen wirken. Ihr merkt wahrscheinlich, daß ich es gerne etwas üppiger liebe.

Die Gläser hinzustellen, machte außerdem wenig Arbeit und viel Effekt als Begrüßung zum Morgentee am Sonntagmorgen.

Meine beiden Katzenmädchen schienen allerdings nicht uneingeschränkt begeistert  von meiner Idee, einen ihrer beliebtesten Ausguckplätze in den Vorgarten vollständig zuzustellen.Ich hatte kaum angefangen, die kleinen Gläser hinzustellen, als Lilly und Rosie herbei kamen, um diese Merkwürdigkeiten mißtrauisch zu untersuchen.

Also wahrscheinlich kann ich den beiden das nicht antun und muß an den Seiten etwas Platz für die Kätzchen schaffen. Die komplette Gläserpracht darf dann da halt nur während des Adventstees stehen und wenn wir Besuch haben! Dann verziehen sich die beiden Damen meistens sowieso nach oben.

Die anmutigen, handgehäkelten Schneeflocken liebe ich wegen iher Zartheit besonders und denke dabei manchmal an die geschickten Hände der Frau, die sie gehäkelt hat.

Euer Adventsbesuch hat mich gefreut, es macht Freude, die Dinge zu teilen! Ich wünsche Euch allen eine schöne Woche!