Von Vögeln und Katzen …

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Unsere Vögel brauchen Hilfe!

Wir leben auf dem Land. Unser Garten liegt direkt an Feldern und Wiesen, die wiederum an einen Wald grenzen. Es gibt viele Sträucher und hohe Bäume in unserem Garten. Darunter auch immergrünes Strauchwerk und  Nadelgehölze, die den Vögeln im Winter einigermaßen geschützte Schlafplätze bieten.

In unserem Garten halten sich deshalb ständig zahlreiche Vögel auf, die ich bei den derzeitigen Minusgeraden intensiv füttere.

Ich habe in diesem Winter bereits so ca. 70 kg Streufutter verfüttert. Dazu Massen an Rosinen, Äpfeln und Meisenknödeln…Ich hoffe sehr, ich kann vielen der zarten, gefiederten Wesen durch den Winter helfen.

Wenn ich morgens gleich nach dem Aufstehen mit Morgenrock, Winterstiefeln und Futter in den still daliegenden Garten komme, ja schon wenn ich die Küchentür nach draußen öffne, fängt es in allen Hecken und Bäumen aufgeregt zu zwitschern an, so als riefen die schon wachen Vögel den anderen zu „Aufwachen! Endlich gibt es Frühstück!“

Vögel und Katzen in einem Garten – kann das gutgehen?

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Ich liebe die kleinen Federbällchen sehr. Nun leben in meinem Haus aber auch 6 Katzen… Die alljährliche Vogelzählung des NABU im Januar 2017 hat gerade erst den äußerst betrüblichen Rückgang des Bestandes an Singvögeln um 40% im Vergleich zum Vorjahr ergeben!

Für mich zunächst einmal ein Grund mehr, den Vögeln in meinem Garten wenigstens den Futtertisch reichlich zu decken…

Gleichzeitig kursieren jetzt Artikel, die geschätzten 13 Millionen Katzen in Deutschland seien ’schuld‘ an diesem katastrophalen Ergebnis. Nun wird niemand bestreiten, daß Katzen einen Jagdinstinkt haben. Und daß die geschätzten 2 Millionen heimatlosen Katzen sich teilweise mit diesem ernähren müssen…

Aber abgesehen davon, daß viele (wie viele Millionen?) deutsche Katzen reine Wohnungskatzen sind, zeigen mir auch die Beobachtungen meiner Freigängerkatzen, daß es sich wieder einmal in erster Linie um eine wohlfeile Sündenbock-Theorie handelt, die ablenken möchte von uns Menschen als größtem Umweltsünder !

Nur ein Beispiel: Bodenbrüter wie Lerchen, Fasanen, Rebhühner gibt es hier auf dem Land kaum mehr, weil mit dem immer früheren Mähen der Wiesen automatisch ihre Brut ‚weggemäht‘ wird…Den Rest erledigen Überdüngung, Herbizide und sonstige Chemie und – laut NABU – der eklatante Nahrungsmangel aufgrund des rapiden Aussterbens vieler Futterinsekten…

Meine 6 Katzen bringen jede Beute zu mir ins Haus. Unter den vielen Mäusen waren im gesamten Jahr 2016 leider auch ZWEI (sehr betrauerte) Vögel…

Ketty, die kleine Möchtegern-Jägerin

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Nehmen wir mal zum Beispiel meine Ketty… Wenn Ketty auf der Küchenbank in ihrem Kissenbettchen liegt, sieht sie aus wie der Inbegriff eines sanften Geschöpfes, das kein Wässerlein trüben könnte…

Aber natürlich ist Ketty ein kleines Raubtier. Sie geht auch bei klirrender Kälte gerne mal raus in den Garten. Und sie war am Anfang des Winters sehr an den Futterhäusern und deren Besuchern interessiert…

Dann kapierte sie aber schnell, daß die Vögel einfach hoch über ihrem Kopf vorbeiflogen, wenn sie auf dem Dach eines Futterhäuschens stand… kethi

Also versuchte sie es mal mit Verstecken im Häuschen…Aber auch so ging Ketty trotz geduldigen Ausharrens keiner der klugen Vögel in die Falle.

Und da Ketty lernfähig und außerdem nicht hungrig ist, gab sie das total erfolglose Unterfangen schließlich auf. Sie ist nach wie vor interessiert an dem Geschwirre und Geflatter im Garten. Stundenlang schaut Ketty den Vögeln zu. Aber das jetzt dann doch am liebsten durchs Fenster, gemütlich in der warmen Küche sitzend. Wie Fernsehen halt…

Und selbst wenn Ketty mal im Garten sitzt, macht sie keine Anstalten, sinnlos Energie zu vergeuden und schaut nur dem Treiben zu. Und da auch die Vögel lernfähig betreffs der Risiko-Einschätzung sind, lassen sie sich von Kettys Anwesenheit  meistens nicht mal mehr vom Körnerpicken am Boden abhalten…

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Ich  sende zusammen mit meinen Samtpfoten liebe Grüße und wünsche Euch allen ein schönes Wochenende!

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8 comments

  1. Guten Morgen Christel,
    bei uns hatte sich die Fütterungszeit im Laufe der Jahre immer mehr verschoben. Außerdem hatte ich mich in diesem Winter wegen der Vogelgrippe zurückgehalten – guten Gewissens, denn bei uns war es nicht sehr kalt und der Tisch der Natur noch gut gedeckt. Nur kurz vor der Paarungszeit, da gibt es fast jedes Jahr inzwischen reichlich Futterbedarf. Bis zu den ersten Flugstunden der Jungtiere wird bei uns nun gefüttert und die Eltern danken es uns. Nur, den Fehler werden wir hoffentlich nie mehr machen: Nachbarskater Cäsar flogen vor einigen Jahren die niedlchen Meisenkinder dann täglich fast ins wartende Maul, als sich die Kleinen um den Futtertisch herum ganz unbedarft auf Nahrungssuche begaben.
    Bei uns waren im Frühjahr übrigens alle Vögel wieder da. In unserem Garten konnte ich keine Veränderungen feststellen. Nur, wohin wohl die Vögel gezogen sind, deren Bäume & Sträucher für den Straßenbau und die Neubausiedlung ganz in der Nähe von uns gefällt wurden?
    LG Silke

    • Guten Morgen Silke!
      Ich habe diesen Sommer nun ständig zugefüttert! Nach dem nassen, kalten Frühjahr kam eine total trockene Hitzeperiode und Insekten waren kaum zu sehen. Wir lassen inzwischen unsere diversen Futterhäuser seit einigen Jahren im Sommer einfach ‚als Deko‘ stehen. Und dieses Jahr fiel mir auf, daß ständig viele Vögel vorbeikamen und die leeren Häuschen offenbar auf Futter ‚kontrollierten‘. Das hatten sie in keinem vorhergehenden Sommer gemacht! Daraus, aus dem sichtlichen Fehlen der Insekten (nicht mal Nacktschnecken gab es…) und entsprechenden Berichten über einen Rückgang der Insektenpopulationen um ca 60% mußten wir leider schließen, daß die Vögel auch im Sommer nicht genügend Nahrung fanden. Ich fing dann an, eine Ganzjahresfuttermischung auszulegen und siehe da! die Futterhäuschen waren stets in Windeseile leer gefressen. Natürlich sicherlich auch, weil wir bis auf einen Nachbarn weit und breit die Einzigen sind, die jetzt füttern. Insofern haben wir dieses Jahr trotz unserer 6 Katzen deutlich mehr Vögel als sonst im Garten, wo es natürlich aber auch hohe Bäume und Hecken gibt.
      Übrigens bedienen sich bei uns auch die beiden Eichhörnchenkinder, die im Frühjahr geboren wurden…Die Walnußernte fällt ja zu nahezu 100% aus, da die Blüte Spätfrösten zum Opfer fiel. Ich denke, auch da werden wir uns auf eine Winterfütterung einstellen.
      LG Christel

  2. Ist bei mir genau so, ich habe reichlich Futter, aber wenig Vögel, die es ich holen kommen.
    Letztes Jahr mußte ich andauernd Nachschub kaufen, heuer nicht.
    Ich werde weiter beobachten, was passiert !
    Gruß Christine

    • Hallo Christine, Dein Bericht klingt leider auch nicht besonders beruhigend! Umso wichtiger, daß wir die verbleibenden Vögel über den Winter bringen…Danke Dir und allen, die dabei mithelfen! Schönes Wochenende und lieben Gruß von Christel an Christine!

  3. Ulrike Wagner

    Liebe Christel, schön wieder von Dir zu hören ! Wir wohnen hier in einer sehr schönen und gemütlichen Gegend und uns besuchen täglich viele Vögel: Blaumeisenm, Kohlmeisen, Langschwanzmeisen, Amseln, Rotschwänzchen, Kleiber, Rotkehlchen, und auch der Buntspecht. Es ist herrlich anzuschauen!! Unsere beiden Katerchen (Freigänger) Mogli und Moritz sind wenig interessiert an den kleinen Gefiederchen, sie haben bestimmt gemerkt, dass auch die sehr schlau sind!! Wenn sie Beide dann faul im Wintergarten liegen schauen sie natürlch interessiert den lieben kleinen Vöglein zu, und miauen. etwas ärgerlich! Tiere sind ja sooo intelligent !! Liebe Christel Dir alles Liebe und Gute und ich hoffe bald wieder von Dir zu hören. Herzlichst , Ulrike und Familie und natürlich Mogli und Moritz und auch Othilie , unsere süße Zwergdackelin. Sie verträgt sich sehr gut mit den Katzen! Der Chef im Hause ist unser Mogli(15Jahre), er war zuerst da und hat das Sagen , zurecht!!

    • Liebe Ulrike, es klingt so, als ob Du in einem kleinen Paradies lebst. Und schön zu hören, daß bei Euch noch eine große Vielfalt an Vögeln zu beobachten ist! Bei uns sind es zwar sehr viele, aber leider fehlen Meisen in diesem Jahr fast vollständig. Und auch einen Eichelhäher oder ein Rotkehlchen habe ich noch nicht zu Gesicht bekommen…Ein geruhsames Wochenende wünsche ich allen zwei-und vierbeinigen Mitgliedern Deiner Familie

  4. Hallo Christel,
    wir wohnen ganz nah am Wald und füttern in jedem Jahr Unmengen an Vogelfutter.
    In diesem Jahr bleiben wir buchstäblich „drauf sitzen“. Selbst bei eisiger Kälte haben die wenigen Vögel, die wir in diesem Jahr beobachten, kaum was gefressen.
    Normal haben wir 5 Sorten Meisen, in diesem Jahr nur zwei.
    Aber den Mäusen schmeckt das Futter umso besser und wir haben schon eine Plage damit.
    Unser „Gemeinschaftskater“ mit den Nachbarn ist ein großer Jäger und leider hat er auch immer wieder Vögel dabei. Nur vor den Amseln hat er mittlerweile Respekt, weil ein Amselvater ihn schon zweimal massiv angegriffen hat.
    Da in unserer Wohngegend aber nur drei Katzen leben, sind die Verluste überschaubar.Aber wir haben einige Nesträuber, wie z.B. auch die niedlichen Eichhörnchen. Möchten wir deshalb auf sie verzichten?
    Ich denke, durch Autos werden in jedem Jahr mehr Vögel getötet als durch Katzen.

    Bleibt zu hoffen, daß sich im Frühling wieder mehr Vögel bei uns einstellen werden.

    Ein schönes Wochenende und herzliche Grüße,
    Rita

    • Hallo Rita, bei uns sind zwar auch dieses Jahr zum Glück massenhaft Vögel. Aber im Gegensatz noch zu letztem Jahr fehlen Meisen auch bei uns fast vollständig…sehr traurig. Und absurd, zu suggerieren, die Meisen seien binnen eines Jahres alle von Katzen gefangen worden! Es war bei uns wohl eher so, daß sie im nassen und kalten Frühjahr 2016 wegen Insektenmangel und Kälte ihre Brut nicht durchgebracht haben. War bei unseren Amseln genauso. Die sah man von einem Tag auf den anderen das Füttern einstellen, die Jungen waren alle tot…Aber die Amseln haben das im Lauf des Sommers offenbar ausgleichen können, die zarten Meisen wohl nicht…Erst mal ein gemütliches Wochenende und liebe Grüße! Christel

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