Tintinhull House

Anfang Oktober in Tintinhull House
Early October at Tintinhull House

HERRENHAUS UND GARTEN À LA HIDCOTE Ein Garten, den ich immer wieder besuchen kann, ist der von Tintinhull House bei Yeovil in der englischen Grafschaft Somerset. Denn dieser für englische Verhältnisse eher kleine und intime Garten mit seinen verschiedenen Gartenräumen im Stil des berühmten Hidcote, sieht einfach in jeder Jahreszeit attraktiv aus. Auch das elegante Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert liebe ich. Wie der vorwiegend im 20. Jahrhundert gestaltete „Arts and Crafts„- Garten gehört es dem National Trust. Die Besonderheit: man kann Tintinhull House mitsamt seinen vier Schlafzimmern, der behaglichen Landhausküche mit dem imposanten Aga-Herd und dem offenen Kamin im Salon als stilvolle Ferienresidenz mieten und sich als Lord bzw. Lady of the Manor fühlen.

A MANOR HOUSE AND A GARDEN À LA HICOTE  The garden of Tintinhull House near Yeovil in Somerset, England, I like to visit over and over again. Because this garden, on a rather small and intimate scale with its Hidcote inspired garden rooms , looks good at every time of the year. I also adore the elegant 17th century manor house. It belongs to the National Trust, together with its „Arts and Crafts“  garden, created mainly in the first part of the 20th century. Very special: to feel as ´Lord or Lady of the manor´, you can rent Tintinhull House as your stylish holiday residence, complete with its four bedrooms, cosy country kitchen with a huge Aga stove and the impressive open fireplace in the drawing room.

RABATTENPRACHT Die bekannte englische Gartengestalterin und -buchautorin Penelope Hobhouse lebte 10 Jahre lang in Tintinhull. Die Bepflanzung der mit Stauden und Sträuchern bepflanzten Rabatten trägt noch ihre Handschrift.
Rotlaubige Sträucher, wie in dieser ´mixed border´, sind bei englischen Gärtnern sehr beliebt. Mit den vielen in Purpur- und Pinktönen blühenden Blumen war diese gemischte Rabatte Anfang Oktober besonders prachtvoll.

OPULENT BORDERS Penelope Hobhouse, famous English garden designer and author lived in Tintinhull for 10 years. Her marks on the planting of the herbacious and mixed borders are still to be found.
Shrubs with red leaves like in this mixed border of Tintinhull garden are quite popular with English gardeners. The early October combination with various scarlet and pink flowers made this border gorgeous.

WASSER IM GARTEN  Egal ob als Brunnen oder Bächlein, als großer Teich oder kleiner Wassertrog – Wasser bringt in vielerlei Hinsicht Leben in einen Garten. In Tintinhull sind ihm zwei Gartenräume gewidmet: der Fountain Garden mit einem steingefaßten, runden Becken und der ihm seinen Namen verleihenden Fontäne und der zentrale Pool Garden mit einem langen, rechteckigem Seerosenbecken und einem klassischen, dekorativen Säulenpavillon. Dieser Gartenteil ist bei Hochzeitsgesellschaften besonders beliebt für Sektempfänge und romantische Hochzeitsfotos.
WATER IN THE GARDEN
All kind of water features bring life into a garden in different ways, all the same if there is a fountain or a small brook, a large pond or a humblewater tub. Two of Tintinhull´s garden rooms are dedicated to water: the Fountain Garden with its stone edged round basin with a central fountain, and the Pool Garden laid out beautifully around a large, rectangular pool and a classical stone pavilion with decorative columns. The Pool Garden is especially popular to be rented for wedding receptions and romantic wedding pictures.

ZEIT DER ERNTE Im Herbst sind alle Küchengärten Schatzkammern der Fülle und des Überflusses der Natur. So auch der wunderschöne, liebevoll bepflanzte und gehegte Gemüsegarten von Tintinhull House.

HARVEST TIME In autumn all kitchen gardens are a treasure chamber of nature´s opulence and abundance. Thus was the beautiful vegetable garden of Tintinhull House, obviously so lovingly planted and cared for.

SPÄTE ROSEN Schon als kleines Mädchen fand ich Rosen wunderschön. Als Julikind geboren, brachte mir mein über alles geliebter Großvater zu jedem Geburtstag eine rote Rose für jedes Lebensjahr und eine weiße als Symbol für meine kleine Person. Leider wurde dieser Strauß nicht umfangreicher als elf Rosen. Die Rose aber blieb immer etwas ganz Besonderes für mich. Die noch spät im Jahr blühenden Rosen haben dabei einen ganz besonderen Zauber: ihre Anmut und Fülle steht gegen die Melancholie der Vergänglichheit. Faszinierend wie der berühmte, rätselhafte und vieldeutige Grabspruch, den der Dichter Rainer Maria Rilke für sich selbst schrieb:

Rose, oh reiner Widerspruch, Lust,
Niemandes Schlaf zu sein unter soviel
Lidern.

Rainer Maria Rilke

LATE ROSES Even as a little girl I found roses to be most beautiful. As I was born in July, on every birthday my adored grandfather gave me one red rose for each year of my life and a white one as a symbol of my little self. Alas the bunch of roses never gained more than eleven flowers, but roses remained unrivalledly precious to me all my life. Roses which bloom still late in autumn have a very special spell on me: their gracefulness  and opulence standing against the melancholy of  mortality. Fascinating like the famous and mysterious epitaph, which the German poet Rainer Maria Rilke wrote for his own gravestone:

Rose, oh pure contradiction, joy,
To be no one´s sleep
under so many
lids.

Rainer Maria Rilke

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11 comments

  1. danke für die schönen bilder! sie machen lust auf den ruhestand und
    auf den besuch weiterer englischer / schottischer gärten! gibt doch nix schöneres …
    anne

    • Liebe anne, freut mich, daß das so bei Ihnen ankommt! Auch für mich sind schöne Gärten ein unendliches Vergnügen!
      Schönes Wochenende
      Christel

  2. Eigentlich war ich schon in totaler Vorfreude auf Weihnachten, aber bei den tollen Bildern bekomm ich wieder Lust auf den Sommer 🙂

    Lieben Gruß
    Sarah

    • Hallo Sarah,
      danke für Deinen Besuch und für den tollen Tipp mit den Brüsseler Pommestüten, denn ich auf Deinem Blog gefunden habe. Und da heute der Novembernebel überhaupt nicht mehr gewichen ist, gibt´s als Nächstes noch mehr Sommerbilder aus Mallorca…
      Bis bald!
      Christel

  3. Die Fotos von den Gärten sind wirklich unheimlich toll. Ich Deuschland sind die Pflanzen in öffentlichen Gärten ja meist ziemlich „domestiziert“ 🙂 Obwohl das auch toll sein kann. Einmal war ich in Seligenstadt und war in einer richtig schönen Gartenanlage spazieren (gibt leider nur wenige Bilder davon im Internet, aber hier hab ich eins gefunden -> http://deutschland-urlaubsreise.de/das-historische-seligenstadt-am-main/).

    • Christel Plasa

      Danke für Deinen Besuch und den Tip mit Seligenstadt! Habe ich mal im Hinterkopf notiert. Ich freue mich, daß Dir die Fotos gefallen, das motiviert mich auf jeden Fall zum nächsten Post!
      Liebe Grüße
      Christel

  4. Hallo Christel, eben erst fand ich deine Nachricht zum Hessische Mädsche. Also doch, hatte ich recht.
    In Tintinhull war ich auch schon, es hat mich sehr beeindruckt. Damals allerdings waren die Apothekerrosen voller Mehltau, und zwar das ganze Beet. Seltsam.
    Irgendwann komme ich wieder dort hin, ich wußte auch nicht, dass man es mieten kann. Ich war in 2001 dort, dem Anfangsjahr meiner Kampfgärtnerkarriere.

    Sigrun

  5. Christel Plasa

    Hallo Elke,
    vielen Dank für Deinen Besuch und Dein freundliches Lob! Und oh ja, für meinen eigenen Garten würde ich Dein Garten Credo unterschreiben: auch ich habe einen eher „naturnahen“ Garten, in dem ich die Natur weitgehend beobachte und gewähren lasse. Mein Garten grenzt direkt an Felder und Wiesen und ich versuche, dieser Nachbarschaft bei der Gartengestaltung gerecht zu werden. Gleichwohl haben mich auch englische Gärten immer wieder zu schönen Ideen, wie z.B. die der „verschiedenen Gartenräume“ und zu vielen Details der Bepflanzung inspiriert. Da ich seit vielen Jahren beruflich oft nach England komme, habe ich ansonsten einfach viele englische (berühmte und private) Gärten angeschaut, wie ich auch Gemäldegalerien besuche: um mich an „Schönheit“ und der Kreativität von Menschen (und an der Natur natürlich) zu erfreuen. Ohne daß ich persönlich deswegen unbedingt auf die Idee käme, an meinem schwäbischen Feld beispielsweise einen italienischen Renaissancegarten zu installieren. In diesem Sinne verstehe ich die Gartenbesuche in meinem Blog eben auch mehr als unterhaltsame Streifzüge durch die Welt der Gartenkunst und natürlich nicht unbedingt als Aufforderung zum Nachmachen. Ich finde, schöne, engagierte Blogs über das „Gärtnern“ mit wunderbaren praktischen Tips gibt es ja wirklich viele. So kann ja jeder finden, wonach ihm der Sinn steht. Und das finde ich auch gut so.- Was die von Dir beobachtete Schwemme der „Land“- und „country“ Magazine betrifft, irritiert diese ja zuerst, weil die Statistiken ja gleichzeitig von Landflucht und Stadtzuzügen sprechen. Ich denke aber, daß viele Leute aus pragmatischen Gründen lieber in der Stadt wohnen, die besagten Magazine aber die trotzdem vorhandene Sehnsucht nach dem „Landleben“, verstanden als Ort einer weniger hektischen und naturnaheren Lebensweise, stillen sollen. Man braucht ja auch etwas zum Träumen!
    Eine gute Woche und herzliche Grüße
    Christel

  6. You could certainly see your skills in the paintings you write. The sector hopes for more passionate writers such as you who are not afraid to mention how they believe. Always follow your heart. „In order to preserve your self-respect, it is sometimes necessary to lie and cheat.“ by Robert Byrne.

    • Hi, thank you for visiting my blog and leaving your comment. The question seems to be whether the quotation from R. Byrne applies to your strategy rather than mine?! Have a nice and fruitful week!
      Christel

  7. Hallo Christel,
    ich gratuliere zu diesem schönen Blog mit seinen bezaubernden Bildern. Ich selbst habe noch nie einen der berühmten englischen Gärten besucht. Kann sein, dass ich das irgendwann mal tun werde. Sie sind sicher wundervoll anzusehen, aber ich mag mich nicht an ihnen orientieren. Ich halte wenig davon englisches Landleben kopieren zu wollen. Mein eher naturnaher Garten ist ein Ausdruck meiner Persönlichkeit, entsteht durch Versuch und Irrtum und es stehen mir auch weder ständig Gärtner zur Verfügung noch das Geld, das englischer Landadel in seine Parks investiert. Versteh das bitte nicht als Kritik an deinem Garten – jeder soll das tun, was ihm gefällt. Mir fällt nur auf, dass in letzter Zeit die „Country“gartenblogs parallel zu den entsprechenden Magazinen wie Pilze aus dem Boden schießen. Warum nicht einfach nur „gärtnern“?
    Wie auch immer – danke für deinen Besuch bei mir und herzliche Grüße –
    Elke

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