Mallorca – Teil 3

Prunkwinden – Morning Glory


„…die blaue Blume sehn´ ich mich zu erblicken“
Novalis (1772 – 1801), „Heinrich von Ofterdingen“

Vielen Dank für Euren Besuch! Zum Willkommen habe ich hier ein paar besondere Blüten für Euch! Die Prunkwinden (Ipomea) von Mallorca könnten durchaus Anspruch erheben, die blaue Sehnsuchtsblume der deutschen Romantik zu sein. So schön und intensiv ist ihr Blau.

Thank you for visiting me! To welcome you today I have some precious flowers to present to you! The morning glories (Ipomea) of Mallorca could very well be the „blue flower“ searched for by the German poets of the Romantic period. So beautiful and intense is their blue.
Suchen mußte ich die leuchtend blauen Blüten aus der Familie der Winden allerdings hier nicht. Sie wucherten mit großer Lebenskraft  überall wild in der Landschaft und benutzten alles als Kletterhilfe: Bäume, Sträucher, Mauern und Felsen. Und wenn sie nichts zum Festhalten gefunden hatten, bedecken sie eben einfach den Boden mit einem blau gemusterten Teppich.

I did not have much trouble to find the magnificent blue blossoms. Morning glories were sprawling everywhere and used as a climbing support whatever they could get hold on: trees, shrubs, walls and rocks. And where they could not grab hold on something, the plants just covered the ground with their blue patterned rug.
Im ländlichen Mallorca ist der Übergang zwischen Gärten und Landschaft oft fließend. Prunkwinden bedecken oft, wie hier im malerischen Küstenort Deia, Terrassenmauern eines Hauses, wandern durch die Beete über die Gartengrenze in die freie Landschaft. In Deia ´flossen´ sie wildromantisch die enge Schlucht eines zum Meer führenden Baches hinunter …

In rural Mallorca the boundaries between country gardens and landscape are often somewhat fluent. Like here in the picturesque village of Deia, where the walls of a house were clad by morning glories, which were then wandering through the flower beds in the garden and crossing its border . Then  the plants were following the romantic gorge of a brook down to the sea…
Hier gesellt sich das delikate Zartblau der ebenso wild in der Landschaft wuchernden Bleiwurz (Plumbago) zur Prunkwinde. Und dies wohlgemerkt Ende Oktober. Im Blog von Rosenresli war zum Beispiel  zu diesem Zeitpunkt ein Abgesang auf den schönen Blaublüher schon erschienen…

Here the delicate pale blue of plumbago, growing in the wild, keeps company to the more intense blue of morning glories.

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5 comments

  1. Liebe Christel,
    nun muss ich nach unseren ganzen Mail auch endlich mal wieder einen Kommentar auf Deinem schönen Blog abgeben. Angesehen habe ich mir Deine Posts ja immer.
    Ich muss schon sagen, Deine Posts von Mallorca machen wirklich Lust, diese Insel vielleicht auch endlich mal zu erkunden. Wir sind ja mehr die Norden-Fahrer und lieben Schweden über alles. Als ich im letzten oder vorletzten Jahr mal einen Bildband über Mallorca in der Hand hatte, den ich für eine Kollegin besorgt hatte, keimte bei mir auch schon mal das Interesse auf. Mir war da auch schon klar, dass Mallorca mehr ist als Ballermann und viele Touris. Deine wundervollen Posts bestätigen das noch mal sehr eindrucksvoll. Vielen Dank, dass Du uns mitgenommen hast und uns diese schönen Fotos zeigst.
    Viele liebe Grüße und noch eine schöne Adventszeit für Dich,
    Birgit

  2. Liebe Christel,
    stimmt, jetzt erinnere ich mich, dass meine Mutter in dem Sommer ziemlich fluchte, als sie vor einigen jahren eine blaue Prunkwinde auf ihrem heißen Südhof hatte. Da war reichlich wasserschleppen angesagt. Also doch eine “Rhapsody in Blue”ohne Winde 🙁 Und hinten im Garten kommt leider gleich die Schneckeninvasion …
    Schade. VG Silke

  3. Stimmt, das in natura zu sehen – wow! Allerdings würde ich mir wünschen ich hätte genau dieses Blau vor der Haustür. Aber ich arbeite ja dran: Auf dem heißen Südhof hatte ich in diesem Jahr zum ersten Mal Kornblumen, Borretsch, Lein und auch wieder Wegwarte. Hinter dem Haus wurden sie mir immer sofort von den Nacktschnecken abgefressen. Also versuche ich es im nächsten Sommer auch mit blauer Prunkwinde, Bleiwurz und Enzian!
    Danke für diese herrliche Inspirationsquelle 🙂
    Liebe Grüße
    Silke

    • Silke, das klingt wundervoll! Eine „Rhapsody in Blue“! Wegwarte wächst zwischen den Pflastersteinen unseres Garagenvorplatzes. Aber Deine anderen blauen Sonnenkinder haben es bei mir schwer, weil mein Garten inzwischen wenig echte Sonnenplätze hat. Aber Prunkwinden habe ich übrigens auch im Halbschatten aus Samen gezogen und die blühten dort durchaus üppig und die Blüten hielten länger als in der knalligen Sonne.
      Liebe Grüße
      Christel

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